Was ist Vollwertkost?

Aus medizinischer Sicht ist Vollwertkost eine besonders ausgewogene Ernährung. Den Schwerpunkt der Ernährung bilden Obst, rohes oder gedünstetes Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreideprodukte. Auf tierische Produkte wird jedoch weitgehen verzichtet. Raffinierten Zucker, künstliche Zusatzstoffe und industriell hergestellte Erzeugnisse sind in einer vollwertigen Ernährung nicht zu finden.

Grundsätze der Vollwert-Ernährung:

  • Überwiegend Pflanzlich:

Pflanzliche Lebensmittel sind gesund, schonen das Klima und könnten weltweit ausreichend Nahrung ermöglichen. Zudem stellten sich in Studien heraus, dass Vegetarier seltener an Übergewicht, Herzerkrankungen, Krankheiten des Verdauungstraktes, Nierenstörungen und sogar verschiedenen Krebsarten leiden, als Menschen, die Fleisch konsumieren. Die meisten der oben genannten Krankheiten sind auf Stoffwechselerkrankungen zurück zu führen, die durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung verhindert werden könnte.

Massentierhaltungen, die für 18% der globalen Treibhausgase verantwortlich sind, Entsorgung der Gülle und Verbrauch enormer Anbauflächen für Futtermittel sind ein riesen Problem des Klimas. Immer weitere Flächen des Regenwaldes werden gerodet, um gentechnisch-verändertes Soja für die Tiere anzubauen.  

  • Frisch zubereitet, wenig vorbehandelt:

Je länger man ein Lebensmittel, besonders Gemüse oder Obst, verarbeitet, desto mehr Nährstoffe verliert es. Es beginnt bereits beim Schälen eines Apfels über zum Kochen oder Braten, dass dieser immer mehr Nährstoffe verliert. Deshalb folgt die Vollwerternährung dem Motto von Professor Werner Kollath: „Lasst unsere Nahrung so natürlich wie möglich“.

  • Saisonal und Regional aus ökologischem Anbau:

Seit Jahren ist es uns möglich zu jeder Jahreszeit jedes erdenkliche Lebensmittel zu kaufen. Verbunden damit sind jedoch chemische Pflanzenschutzmittel, Verpackungsmaterialien und lange Transportwege. Alles Faktoren, die die Umwelt weiter belasten. Noch dazu kommt, dass die Arbeitsbedingungen in ausländischen Plantagen mehr als nur fragwürdig sind. Natürlich gereifte Produkte gelten zudem also aromatischer als aus dem Gewächshaus. Viele Menschen haben bereits begonnen eigene Lebensmittel anzubauen. Tomaten, Salate oder auch Auberginen sind beliebte Gemüsesorten für den eigenen Garten oder auch Terrasse.

  • Faire Preise:

https://ludwigsgymnasium-muenchen.de/e55ae45f-5c16-4dd7-9591-f478c1e4e694" alt="Textfeld: „Wenn die Lösung einfach ist, stammt sie von Gott“ ~ Albert Einstein " width="139" height="53" />Das auch in Deutschland nicht jeder die finanziellen Mittel hat Bioprodukte oder Produkte mit einem Gütersiegel einzukaufen ist verständlich. Doch die Mehrheit hätte diese Möglichkeit und somit die Möglichkeit mitverantwortlich für faire Preise zu sein. Damit Kleinbauern aus Ländern wie Lateinamerika, Asien oder Afrika zumindest einen Ansatz von fairer Bezahlung erlangen. Natürlich soll auch die heimische Landwirtschaft dadurch gefördert werden, indem mehr auf Regionaler Basis eingekauft wird.

 Die Ernährung von Zivilisationskost führt zu einem Vitalstoffmangel und somit zu Stoffwechselstörungen im Organismus, die durch unterschiedliche Krankheitsbilder erscheinen. Das Problem dabei ist, dass Krankheiten auf Grund einer Mangel-Ernährung nicht sofort auftreten. Der Stoffwechsel hält nicht einfach an, wenn nicht lebensnotwendige Inhaltstoffe aufgenommen werden. Stattdessen werden Körperreserven verbraucht und es entsteht ein Mangel für den Organismus. Es ist also ganz essentiell in welcher Form Lebensmittel konsumiert werden. 

Einer vegetarischen und auch veganen Ernährung wird häufig vorgeworfen, dass nicht alle Nährstoffe ausreichend aufgenommen werden können und dass man ohne Fleisch dies auch nicht erreichen könnte. Bei konsequenter vollwertiger Ernährung ist es ganz im Gegenteil Nahe zu ausgeschlossen an Nährstoffmangel zu leiden. Rohkostsalate mit ausreichend guten Fetten und gesunden Kohlenhydrate sind beispielsweise eine sättigende Mittagsmahlzeit. Gesunde Fette werden durch Nüsse, Samen oder hochwertige, kalt gepresste Pflanzenöle geliefert. Jedoch können auch tierische Fette wie Butter und Sahne gut vom menschlichen Organismus verwertet werden. Sowohl in Getreide als auch Obst und Gemüse sind gesunde Kohlenhydrate enthalten. In Nüssen und Getreide sind zudem hochwertige Eiweiße enthalten. 

Auch im Leistungssport steigen immer mehr Athleten auf eine vegetarische oder vegane Ernährung um. Das dies möglich ist zeigen folgende Spitzenathleten:

  • Lewis Hamilton ist mit 93 Rennsiegen, der wahrscheinlich erfolgreichste Formel-1 Fahrer jemals. Seit 2017 lebt Lewis vegan und begründete seinen Umstieg sowohl durch die Lieben zu Tieren, der starken Umweltverschmutzung und hauptsächlich aufgrund der gesundheitlichen Aspekte.
  • Novak Djokovic ist einer der erfolgreichsten Tennisspieler der Welt. Bis auf sehr seltene Ausnahmen, bei denen er Fisch isst, lebt Novak vegan. Dass seine Ernährung größtenteils auf Pflanzen basiert, liegt an ethischen und gesundheitlichen Gründen. 
  • Der stärkste Veganer der Welt ist sicherlich Patrik Baboumian, der 2011 den „Strongest-Man“ Wettbewerb gewann. All seine Bedenken bezüglich der Proteinaufnahme verschwanden innerhalb kürzester Zeit. Milchprodukte waren für ihn, als vegetarischer Sportler die wichtigste Proteinquelle zu der Zeit. Nach seinem Wechsel zu veganer Ernährung, aß er sogar weniger, da sein Stoffwechsel effektiver wurde. 

Es gibt noch eine Menge an weiteren Athleten, die sowohl vegetarisch als auch vegan Leben. Im Bereich der Ausdauer schneiden die veganen Sportler sogar besser ab als ihre fleischessende Konkurrenz. Wenn es Sportlern mit einem vermeidlich hohem Energieverbrauch möglich ist, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren, sollte das für „normale“ Menschen auch kein Problem darstellen.

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